08.03.07

DGE würdigt überragende Arbeiten junger Hormonforscher

Salzburg - Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) verleiht im Rahmen ihres 51. Symposions vom 7. bis 10. März 2007 sieben Wissenschaftspreise. Sie zeichnet damit insgesamt zehn internationale Nachwuchsforscher aus, die bedeutende Erkenntnisse zu aktuellen endokrinologischen Themen erarbeitet haben. Die Fachgesellschaft würdigt jährlich junge Wissenschaftler mit Geldpreisen und Stipendien, um ihre herausragenden Erfolge in der klinischen und grundlegenden Forschung zu unterstützen.

Den "Schöller-Junckmann-Preis" vergibt die DGE an Sarah F. Funderburk von der Universität Hohenheim und Dr. Liubov Shatkina, Freiburg. Die Wissenschaftlerinnen fanden heraus, dass gezielte Veränderungen eines Hormonrezeptors den Verlauf der seltenen Muskelerkrankung SBMA beeinflussen. Privatdozent Dr. med. Matthias Schott, Universitätsklinikum Düsseldorf, beschrieb mithilfe von genetisch veränderten Mäusen zum ersten Mal die Grundlagen einer möglichen Immuntherapie beim Schilddrüsenkrebs. Angewendet am Menschen könnte sie das Tumorwachstum verringern. Für seine Ergebnisse erhielt der Mediziner den diesjährigen "Merck von Basedow Preis" der DGE.

Über den "Novartis Preis Junge Endokrinologie" freuen sich drei junge Forscherinnen: Dr. med. Stefanie Hahner und Dr. rer.nat. Andrea Stürmer vom Universitätsklinikum Würzburg leisten mit einer neuen Methode zur Bildgebung einen wichtigen Beitrag für die Untersuchung von Tumoren der Nebennieren. Doktorandin Nina Kossack konnte die Juroren mit ihrer Arbeit an einem bisher unbekannten Genabschnitt überzeugen: Ein entsprechender Defekt führt dazu, dass Betroffene trotzt ihrer männlichen Chromosomen, weibliche Sexualmerkmale ausbilden.

Den "Ernst und Berta Scharrer Preis" nimmt Dr. Marta Susana Labeur vom Max Planck Institut für Psychiatrie, München, entgegen. Ihre Studien brachten neue Wege in der Therapie des so genannten Cushing-Syndroms hervor. Diese hormonelle Erkrankung - Betroffene wirken häufig mondgesichtig - geht mit stark erhöhtem Spiegel des Hormons Kortisol einher. Die genannten vier Auszeichnungen sind mit jeweils 10.000 Euro ausgestattet.

Der "Dietrich-Knorr-Preis", dotiert mit 5.000 Euro, geht dieses Jahr an Dr. rer. nat. Thuy Thanh To, die an der Medizinischen Universitätsklinik Würzburg promoviert hat. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit dem Einfluss der Hirnanhangdrüse auf die Entwicklung des Nierenorgans des Zebrafisches.

Doktorandin Tatjana Schilling von der Julius Maximilians Universität Würzburg gelang es, zu Fett- beziehungsweise Knochengewebe differenzierte Zellen in den jeweils anderen Typ umzuprogrammieren. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Umwandlung der Zellen eine Rolle in der altersbedingten Ausweitung des Fettgewebes im Knochenmark spielt. Die Diplom-Biologin wird mit dem "Von-Recklinghausen-Preis" ausgezeichnet und bekommt für ihre weitere Forschung 5.000 Euro. Die mit 20.000 Euro höchst dotierte Anerkennung, "The German Pfizer Young Investigators' Fellowship", geht an Dr. Marily Theodoropoulou von der Ludwig Maximilian Universität München. Ein von ihr erforschtes Protein scheint Einfluss auf Lebenserwartung und Alterungsprozesse des Menschen zu haben.

Der Jury gehören Mitglieder des DGE-Vorstandes an und Vertreter der jeweiligen Einrichtung, die das Preisgeld stiftet. Außer den jährlich verliehenen Preisen vergibt die DGE Reisekostenstipendien und ermöglicht dadurch Nachwuchswissenschaftlern ihre Ergebnisse auf internationaler Ebene vorzustellen.

Die Verleihung der Preise findet im Rahmen des 51. Symposions der DGE in Salzburg, Congress am Mirabellgarten, statt:

Donnerstag, 8. März 2007, 12:00 Uhr
Dietrich-Knorr-Preis, Novartis Preis "Junge Endokrinologie", Schoeller-Junkmann-Preis

Freitag, 9.März 2007, 11:00 Uhr
Merck von Basedow Preis, The German Pfizer Young Investigators' Fellowship, Von-Recklinghausen-Preis, Ernst und Berta Scharrer-Preis