05.03.09

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie zeichnet herausragende Hormonforscher aus

52. Symposion der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
4. bis 7. März 2009, Kongresshalle/Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen

Gießen, 4. März 2009 - Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) verleiht im Rahmen ihres 52. Symposions vom 4. bis 7. März 2009 fünf Wissenschaftspreise. Für herausragende Arbeiten im Bereich der Hormonwissenschaften zeichnen die Juroren sieben Forscher aus. Die Wissenschaftler beschäftigen sich darin unter anderem mit den Folgen falscher Ernährung, die Schilddrüse schädigenden Stoffen aus der Umwelt und der Therapie von Riesenwuchs und Krebs. Die Preisverleihung findet heute in Gießen statt.

Wie fetthaltiges und übermäßiges Essen entzündliche Prozesse im Fettgewebe hervorruft, untersuchte Dr. med. Özlem Gögebakan aus Potsdam-Rehbrücke. Es sei wichtig die Schlüsselfaktoren dieses Mechanismus zu identifizieren, so die Preisträgerin. Denn die Entzündung fördert neben der Fettleibigkeit auch Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für ihre Erkenntnisse verleiht die DGE der Forscherin den mit 10 000 Euro dotierten Schoeller-Junkmann-Preis.

Einen Test zur Wirkung von Chemikalien aus Lebensmitteln oder Kosmetika auf die Schilddrüse entwickelten die Forscher um Dr. rer. nat. Peter Josef Hofmann vom Institut für Experimentelle Endokrinologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin. Die Jury aus Mitgliedern des DGE-Vorstandes und Vertretern der Sponsoren des Preises zeichnet die Arbeit mit dem "Merck-von-Basedow-Preis" aus. Dieser ist mit 10 000 Euro dotiert.

Den mit 20 000 Euro dotierten "Ernst-von-Berta-Scharrer-Preis" teilen sich vier Wissenschaftler. Den ersten Platz belegen Dr. rer. nat. Mirjam Bunck und Ludwig Czibere vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München. Sie fanden heraus, dass verschiedene Varianten des Gens für das blutdruckerhöhende Hormon Vasopressin das Verhalten beeinflussen: Ängstliche Mäuse verfügen über eine andere Version als weniger ängstliche. Der zweite Platz ging zu gleichen Teilen an Florian Gregor Pöll von der Friedrich-Schiller-Universität, Jena, und Professor Dr. med. Kerstin Meike Oltmanns von der Universität Lübeck. Die Lübecker Ärztin konnte zeigen, dass die Energieversorgung des Gehirns das Körpergewicht beeinflusst. Pöll überzeugte die Jury mit seinen Erkenntnissen über ein Medikament, das die Hormonproduktion von Tumoren und deren Wachstum hemmt. Das Medikament könnte zukünftig auch bei der Therapie des Riesenwuchses eingesetzt werden.

Zwei Preise gehen an Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität in München: Professor Dr. med. Arthur Mayerhofer und sein Team erforschten die Zellen der Samenkanälchen im Hoden. Sie fanden erstmals Hinweise darauf, dass diese Botenstoffe aussenden, die eine normale Entwicklung der Spermien stören. Ihre Arbeit zeichnet die DGE mit dem mit 5 000 Euro ausgestatteten Dietrich-Knorr-Preis aus. Der Novartis-Preis "Junge Endokrinologie" und 10 000 Euro gehen an das Team um die prämierte Doktorandin Constanze Hantel. Die Jury würdigt damit die Entwicklung eines neu kombinierten Krebsmedikaments für die Therapie von Tumoren des Nerven- und Hormonsystems.

Mit den Preisen fördert die DGE den wissenschaftlichen Fortschritt in verschiedenen Bereichen der Hormonforschung. Neben den jährlich verliehenen Auszeichnungen vergibt die Gesellschaft auch Reisekostenstipendien an Mitglieder der DGE. Damit ermöglicht sie vor allem jungen Wissenschaftlern, ihre Forschungsergebnisse auch auf nationalen und internationalen Kongressen vorzustellen.

 

Die Verleihung der Preise findet im Rahmen des 52. Symposions der DGE in Gießen,
Aula der Justus-Liebig-Universität, statt:
Mittwoch, 4. März 2009, 14.00 bis 16.00 Uhr