Nebennnieren-Karzinom

Häufigkeit

Das Nebennierenkarzinom ist ein extrem seltener Tumor und man rechnet mit ca. 80-120 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland.

Beschwerden

Ungefähr 60% der Patienten stellen sich am Anfang wegen Beschwerden beim Arzt vor, die auf eine Hormonstörung zurückzuführen ist. Dies sind entweder Symptome eines Cushing-Syndroms und / oder eines Überschusses an Sexualhormonen. Bei Frauen kann es zum Beispiel zu einer deutlich vermehrten Körperbehaarung oder Glatzenbildung kommen und bei Männern kommt es selten zu einem beidseitigen Brustwachstum. Bei einem Teil der Patienten verursacht der Tumor aufgrund seiner Größe Beschwerden wie Schmerzen oder Völlegefühl. Man muss allerdings feststellen, dass keines der genannten Beschwerden alleine genommen für ein Nebennierenkarzinom beweisend ist.

Diagnostik

Im Rahmen der Diagnostik müssen vor allem zwei Dinge geklärt werden:
1) Ist der Tumor wirklich bösartig und kam es schon zu Tumorstreuungen (Metastasen)
2) Produziert der Tumor vermehrt Hormone?

Die erste Frage wird in der Regel mit einer Computertomographie oder Kernspintomographie beantwortet und für die zweite werde Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt.

Therapie

Die Operation mit der vollständigen Entfernung des Tumors ist die Therapie der 1.Wahl bei lokalisierten Tumoren. Diese sollte an einem spezialisierten Zentrum mit großer Erfahrung in der Operation solcher Tumoren erfolgen. Wegen der hohen Rückfallquote wird häufig eine "vorbeugende" medikamentöse Therapie mit dem Medikament Mitotane empfohlen. In fortgeschrittenen Tumorstadien wird ebenfalls Mitotane oder eine Chemotherapie eingesetzt.

Hilfreiche Internet-Adressen:

 

Autoren:
PD Dr. M. Fassnacht,
Prof. Dr. F. Beuschlein,
PD Dr. S. Diederich,
PD Dr. M. Quinkler,
PD Dr. F. Riepe,
PD Dr. H. Willenberg
für den Beirat der Sektion Nebennieren, Steroide und Hypertonus