Erkrankungen der Hypophyse

Um Patienten mit Erkrankungen der Hypophyse und deren Angehörigen das Verständnis für ihre Erkrankung zu erleichtern, haben Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Hypophyse und Hypophysentumore der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie Informationen für Laien erstellt. Die Arbeitsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss von Ärzten und Wissenschaftlern, die ein besonderes Interesse an den Erkrankungen der Hypophyse haben. Sie besteht seit 1994.

Die Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sollen lediglich eine Grundlage geben für ein weitergehendes Gespräch mit dem Hausarzt oder dem Spezialisten für Hormonerkrankungen (Endokrinologen).

Erkrankungen der Hypophyse sind selten. Am häufigsten kommen Adenome vor. Dies sind gutartige Gewächse, die aber schaden können durch eine Überproduktion von Hormonen oder – wenn sie größer werden - durch ihre örtliche Ausdehnung. Dann kann Druck entstehen auf den gesunden Teil der Hypophyse, auf die Sehnervenkreuzung oder andere benachbarte Strukturen. Hierdurch – oder als Folge einer vorhergehenden Operation - kann es auch zu einer Unterfunktion der Hypophyse kommen. Bösartige Tumore mit Töchtergeschwülsten (Metastasen) sind extrem selten.

Der deutsche Name für Hypophyse ist Hirnanhangsdrüse. Der griechische Name hat folgenden Ursprung: "hypo" – darunter liegen [nämlich unter dem Gehirn] und "phyein" aus etwas hervorwachsen, nämlich aus dem Gehirn. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Hypophyse zwar unter dem Gehirn liegt und mit diesem durch den sog. Hypophysenstiel verbunden ist, aber nicht selbst zum Gehirn gehört. Die Sorge vieler Patienten mit einem Hypophysentumor, dass sie an einem "Gehirntumor" erkrankt sind, ist also unbegründet.

Ich hoffe, dass die Darstellung der Krankheitsbilder den Betroffenen eine Hilfe sein wird. Für Anregungen zur Verbesserung oder Erweiterung und für Hinweise auf mögliche Fehler oder Unklarheiten bin ich selbst und sind die Verfasser der einzelnen Beiträge jederzeit offen und dankbar.

Die bisherigen Beiträge im Überblick:

Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Quabbe, Berlin